
Ein für mich relativ neues Thema ist der Schutz von „Nutz- und Labortieren“, sprich Rinder, Schweine, Geflügel, Fische, Schafe, Kaninchen, Füchse, Marderhunde, Nerze, Ratten, Mäuse, Affen, etc. All das sind Tiere, die von den Menschen tagtäglich ausgebeutet, gequält, verletzt und getötet werden.
Nur um ein paar Zahlen deutlich zu machen:
| Tierart | Zahl der getöteten Tiere pro Jahr |
| Rinder (Nahrung) | ca. 3 Millionen in Deutschland |
| Schweine (Nahrung) | ca. 44 Millionen in Deutschland |
| Geflügel (Hühner, Enten, Gänse, Puten) (Nahrung) | ca. 700 Millionen in Deutschland |
| Schafe (Nahrung) | ca. 1 Millionen in Deutschland |
| Kaninchen (Nahrung & Labor) | ca. 20 Millionen in Deutschland |
| Füchse (Pelz) | ca. 3 Millionen weltweit |
| Marderhunde (Pelz) | ca. 3 Millionen weltweit |
| Nerze (Pelz) | ca. 14 Millionen weltweit |
| Ratten (Labor) | ca. 100.000 in Deutschland |
| Mäuse (Labor) | ca. 1 Millionen in Deutschland |
| Affen (Labor) | ca. 1.600 in Deutschland |
Die Zahl der getöteten Fische ist schwer einzuschätzen, aber wird zwischen 790 Milliarden bis 2,3 Billionen Tiere pro Jahr geschätzt (Quelle: Compassion Lebensmittelwirtschaft)
Ihr seid von den Zahlen geschockt? Ja, das war ich anfangs auch. Ich kanns auch immer noch nicht fassen, wie Mensch so sein kann. All das hab ich jahrelang ohne zu hinterfragen unterstützt. Ich hab zugelassen, dass unschuldige Wesen, die einfach leben wollen (deswegen auch LEBEwesen) ermordet werden, nur damit ich am Ende des Tages satt, wohlig warm in meinem Daunenbett liegen und schlafen kann, während in den vielen Betrieben, Hallen und Fabriken die Tiere vor sich hin leiden und ihr oft nur kurzes Leben lassen. Im Folgenden gehe ich auf die einzelnen Teile in der Tierindustrie ein. Realistisch, aus meiner Sicht mit Videos, die auch teils krass für die meisten sein können. Aber es ist die pure, ungeschönte Wahrheit.
Nahrung
Rinder
Die Rinderindustrie ist ein System der Ausbeutung, das die Tiere nicht als Individuen, sondern als reine Ressourcen/Produkte betrachtet. Leid ist hierbei nicht nur eine mögliche Folge, sondern ein fester Bestandteil des Geschäftsmodells. Die Grundlage für die gesamte Industrie ist, dass Rinder gegen ihren Willen für menschliche Zwecke getötet und ausgenutzt werden.
Kühe werden in der Milchproduktion in der Regel jedes Jahr künstlich befruchtet, um eine kontinuierliche Milchproduktion sicherzustellen, da eine Kuh nur dann Milch gibt, wenn sie ein Kalb bekommt. Die Trennung von Kalb und Mutter erfolgt oft nur wenige Stunden nach der Geburt, was für beide Seiten schmerzhaft und stressig ist, da sie eine natürliche, starke Bindung zueinander aufbauen. Die Milchkuh wird so lange ausgebeutet, bis sie krank ist oder ihre Milchleistung nachlässt und dann geschlachtet, obwohl ihre natürliche Lebenserwartung bis zu 25 Jahre beträgt. Für die Fleischerzeugung werden die Tiere oftmals in beengten, unhygienischen Ställen ohne Auslauf gehalten. Männliche Kälber aus der Milchproduktion sind für die Milchindustrie unwirtschaftlich und werden daher als Mastbullen oder für Kalbfleisch aufgezogen. Ihre Haltung ist in vielen Betrieben von Mangelernährung, Bewegungsmangel und Verletzungen geprägt.
Auch die körperliche Misshandlung ist in der Landwirtschaft keine Seltenheit: Rinder werden oft mit Stöcken oder Elektroschockern geschlagen, um sie anzutreiben oder ruhig zu stellen. Dies geschieht besonders häufig während des Verladens und Transports zum Schlachthof. Diese Transporte sind für die Tiere extrem stressig und angstbesetzt. Sie werden auf engstem Raum mit fremden Tieren zusammengepfercht, was fast immer zu Verletzungen führt. Trotz gesetzlich vorgeschriebener Betäubung kommt es bei der Schlachtung immer wieder zu Fehlern, was bedeutet, dass Tiere bei vollem Bewusstsein und unter großen Schmerzen getötet werden.
Quellen:
- FiBL (Forschungsinstitut für biologischen Landbau), Tierwohl in der Rinderhaltung, 2023
- Deutscher Tierschutzbund, Schlachtung trotz Betäubung oft qualvoll, 2024
- PETA Deutschland, Die Rinderindustrie: Leid, von dem die meisten nichts wissen, 2024
- Albert Schweitzer Stiftung, Die Rinderindustrie, 2024
Schweine
Auch bei der Schweinehaltung ist aus veganer Sicht das Leiden der Tiere ein zentraler Punkt, der sich durch die gesamte Industrie zieht. Ferkel werden kurz nach der Geburt von ihren Müttern getrennt und die männlichen Ferkel werden ohne Betäubung kastriert, um den Fleischgeschmack zu beeinflussen. Dies ist ein extrem schmerzhafter Eingriff, der die Tiere traumatisiert. In vielen Betrieben werden Schweine in winzigen, kahlen Buchten ohne jegliches Einstreu gehalten. Die Tiere können so ihre natürlichen Verhaltensweisen, wie das Wühlen im Boden, nicht ausleben. Stattdessen knabbern sie sich aus Langeweile und Stress gegenseitig die Schwänze an. Um dies zu verhindern, werden ihnen oft die Schwänze abgeschnitten und teilweise auch die Eckzähne gekürzt.
Die Sauen verbringen einen Großteil ihres Lebens in engen Kastenständen, in denen sie sich kaum bewegen oder umdrehen können. Diese Kastenstände werden während der Trächtigkeit und der Säugezeit der Ferkel genutzt. Die Sauen können weder engen Kontakt zu den Ferkeln aufnehmen, noch sich um sie kümmern, da sie von ihnen durch Gitter getrennt sind. Manchmal kommt es vor, dass Sauen ihre eigenen Ferkel erdrücken, zerquetschen oder die Ferkel bei der Geburt im Kot der Mutter ersticken.
Am Ende ihres Lebens erwartet auch die Schweine ein stressiger und angstvoller Transport zum Schlachthof, der oft über weite Strecken führt. Dort werden die Schweine in der Regel mit CO² Gas betäubt, bevor sie getötet werden. Fehler bei der Betäubung führen jedoch dazu, dass sie oft noch bei vollem Bewusstsein sind, wenn sie an den Haken gehängt und getötet werden. Es gibt hier keinen „humanen Tod“, da die Tiere nicht aus natürlichem Antrieb oder in ihrer gewohnten Umgebung sterben, sondern gegen ihren Willen getötet werden.
Quellen:
- Deutscher Tierschutzbund, Kastration von Ferkeln, 2024
- Albert Schweitzer Stiftung, Schweine in der Tierindustrie, 2024
- PETA Deutschland, Schweinemast: Leid, das wir nicht sehen, 2024
Hühner
Aus veganer Sicht ist die Hühnerindustrie, egal ob für Eier oder Fleisch, von massivem Leid geprägt. Sie gilt als einer der am stärksten industrialisierten Bereiche der Tierhaltung. Die Hühner werden in der Regel in zwei Linien getrennt: die Legehennen und die Masthühner, wobei die männlichen Küken der Legehennen direkt nach dem Schlüpfen getötet werden, da sie keine Eier legen und nicht schnell genug Fleisch ansetzen. In Deutschland wurde diese Praxis zwar inzwischen verboten, die Problematik besteht aber in anderen Ländern weiterhin. Die Legehennen selbst werden auf eine unnatürlich hohe Legeleistung von bis zu 300 Eiern pro Jahr gezüchtet, was zu gesundheitlichen Problemen wie Knochenbrüchen, Osteoporose und Eileiterentzündungen führt. Nach etwa einem Jahr intensiver Produktion lässt ihre Leistung nach und sie werden geschlachtet, obwohl ihre natürliche Lebenserwartung bis zu zehn Jahre betragen könnte.
Masthühner hingegen werden auf extremes und schnelles Wachstum gezüchtet. In nur wenigen Wochen erreichen sie ein Gewicht, das ihre Gelenke und Knochen oft nicht mehr tragen können, was zu Schmerzen, Lahmheit und Entzündungen führt. Sie leben in riesigen, überfüllten Ställen, in denen sich Tausende von Tieren auf engstem Raum drängen. Das hohe Ammoniak in der Luft schädigt die Atemwege und Augen der Tiere, während der Kontakt mit dem feuchten Einstreu Hautkrankheiten und Verletzungen an den Fußballen verursacht. Auch hier endet das Leben mit einem elendigen Transport zum Schlachthof. Selbst in Haltungsformen, die als besser vermarktet werden, wie Freiland- oder Biohaltung, wird den Tieren am Ende ihr Leben genommen, was aus veganer Sicht die grundlegende ethische Problematik nicht löst.
Quellen:
- Albert Schweitzer Stiftung, Die Hühnerindustrie, 2024
- PETA Deutschland, Die Hühnerindustrie: Das Leiden von Masthühnern und Legehennen, 2024
- Deutscher Tierschutzbund, Legehennen- und Masthühnerhaltung, 2024
Enten
Das Leid in der Entenhaltung, ob für Fleisch oder Stopfleber, ist tief in der industriellen Praxis verwurzelt. Oft werden Enten, genau wie Hühner, in überfüllten Hallen gehalten. Sie haben keinen Zugang zu Wasserflächen, was für sie, als Wasservögel, eine grundlegende Notwendigkeit ist. Ohne die Möglichkeit zu schwimmen, können Enten ihre Federn nicht pflegen und ihre natürlichen Verhaltensweisen wie das Eintauchen des Kopfes nicht ausführen. Das führt zu Stress, Krankheiten und Verletzungen.
Ein besonders grausames Verfahren in der Entenhaltung ist die Zwangsfütterung, auch bekannt als Stopfen, die für die Produktion von Foie Gras (Stopfleber) eingesetzt wird. Enten werden mit einem langen Metallrohr zwangsweise große Mengen an Futter in den Magen gepresst, was zu einer unnatürlichen und krankhaften Vergrößerung ihrer Leber führt. Dieser Prozess ist extrem schmerzhaft und verursacht innere Verletzungen und Krankheiten.
Obwohl diese Praktiken in einigen Ländern verboten sind, sind sie global weit verbreitet. Enten in der Fleischproduktion werden in der Regel nach nur wenigen Wochen geschlachtet, obwohl ihre natürliche Lebenserwartung bis zu 15 Jahre betragen könnte. Auch hier endet das Leben der Tiere mit einem stressigen Transport und der Tötung, die oft in Massen erfolgt. Das gesamte System der Entenhaltung ist darauf ausgelegt, ihre Bedürfnisse zu ignorieren und ihre Körper für menschlichen Konsum auszubeuten, was eine ethische Missachtung ihrer Rechte darstellt.
Quellen:
- Deutscher Tierschutzbund, Stopfleberproduktion, 2024
- PETA Deutschland, Grausamkeiten in der Entenhaltung, 2024
- Albert Schweitzer Stiftung, Das Leid der Enten, 2024
Gänse
Auch Gänse, die als Symbol für Tradition, insbesondere zur Weihnachtszeit, gelten, erfahren in der industriellen Haltung großes Leid. Ein erheblicher Teil der Gänse, die in Deutschland gegessen werden, stammt aus dem Ausland, oft aus Ländern wie Polen und Ungarn. Dort sind Praktiken weit verbreitet, die in Deutschland verboten sind, wie die Stopfmast und der schmerzhafte Lebendrupf.
Die Produktion der Weihnachtsgans bedeutet für die Tiere eine kurze, oft qualvolle Existenz, die nur wenige Monate dauert, obwohl Gänse eine natürliche Lebenserwartung von bis zu 20 Jahren haben können. Sie werden auf schnellstmögliches Wachstum gezüchtet und in beengten Verhältnissen gehalten, wo sie ihr natürliches Verhalten, wie das Weiden oder den Zugang zu Wasserflächen, nicht ausleben können. Der Transport zum Schlachthof ist auch hier mit Stress und Angst verbunden, und die Tötung erfolgt oft in großen Mengen, was Fehler bei der Betäubung wahrscheinlich macht.
Die Daunen, die für Kissen und Decken verwendet werden, sind ein weiteres dunkles Kapitel. Obwohl in der EU der Lebendrupf von Gänsen verboten ist, existieren Schlupflöcher und der Import von Produkten aus Ländern, in denen diese Praxis legal ist, ist weiterhin erlaubt. Beim Lebendrupf werden den Tieren bei vollem Bewusstsein die Federn und Daunen ausgerissen, was zu schmerzhaften Wunden und Verletzungen führt. Dies kann mehrmals im Leben eines Tieres wiederholt werden, bis es zur Schlachtung kommt. Selbst bei als „tierfreundlich“ beworbenen Produkten kann der Lebendrupf nicht ausgeschlossen werden. Wer Daunen kauft, unterstützt oft ein System, das diesen Missbrauch ermöglicht, da eine lückenlose Rückverfolgbarkeit selten gewährleistet ist.
Quellen:
- PETA Deutschland, Gänsemast: So leiden Gänse in der Mast für „Gänsebraten“, 2024
- VIER PFOTEN, Das Leiden der Gänse für unseren Braten, 2020
- Deutscher Tierschutzbund, Stopfleberproduktion, 2024
- Verbraucherzentrale, Gans zu St. Martin und Weihnachten: Genuss aus artgerechter Haltung, 2024
Puten
In der Putenmast werden die Tiere auf ein extremes Wachstum gezüchtet, was zu schwerwiegenden gesundheitlichen Problemen führt. Ihr Körpergewicht nimmt in nur wenigen Wochen so stark zu, dass Knochen und Gelenke nicht mithalten können. Die Folge sind Schmerzen, Entzündungen und Missbildungen an den Beinen, was viele Puten daran hindert, sich normal zu bewegen. Sie liegen oft auf dem Boden, der durch Kot feucht ist, was zu schmerzhaften Brust- und Fußballenentzündungen führt.
Die Haltung findet in überfüllten Ställen statt, die keinen Auslauf oder Tageslicht bieten. Aufgrund des enormen Stresses und der Enge kommt es häufig zu Verhaltensstörungen wie aggressivem Picken und Kannibalismus. Um dies zu verhindern, wird den Tieren in vielen Ländern der Schnabel gekürzt, ein schmerzhafter Eingriff, der in Deutschland jedoch verboten ist, aber die zugrundeliegende Problematik nicht löst.
Der natürliche Lebenszyklus der Tiere wird vollständig ignoriert. Während Puten eine Lebenserwartung von bis zu zehn Jahren haben, werden sie in der Mast bereits nach wenigen Monaten, meist im Alter von vier bis fünf Monaten, getötet. Die künstliche Befruchtung, die bei den Zuchttieren aufgrund ihrer überzüchteten Anatomie nötig ist, ist ebenfalls mit erheblichem Leid verbunden. Der Transport zum Schlachthof und die Tötung, oft unter massiven Mengen und mit Fehlern bei der Betäubung, setzen dem Leiden ein grausames Ende.
Quellen:
- Albert Schweitzer Stiftung, Puten, 2024
- PETA Deutschland, Puten in der Mast: Warum Sie Puten nicht essen sollten, 2024
- Deutscher Tierschutzbund, Putenmast, 2024
Fische
Der kommerzielle Fang und die Zucht von Fischen sind mit erheblichen Problemen verbunden. Fische sind fühlende Lebewesen, die Schmerz empfinden können, doch in der Fischerei wird ihr Leiden oft ignoriert. Bei der Wildfischerei werden Fische oft in riesigen Netzen gefangen und an Bord von Schiffen gezogen, wo sie in Massen zerquetscht werden, ersticken oder bei vollem Bewusstsein auf dem Deck verenden. Der plötzliche Druckunterschied beim Hochziehen aus der Tiefe kann auch ihre Schwimmblasen zum Platzen bringen. Ein weiteres Problem ist der sogenannte Beifang, bei dem viele andere Meerestiere, wie Meeresschildkröten, Delfine oder Haie, ebenfalls in den Netzen landen und sterben.
In der Aquakultur, also der Fischzucht, leiden die Tiere in überfüllten Becken oder Käfigen. Die Massenhaltung führt zu hohem Stress, Krankheiten und Parasitenbefall. Die Enge verhindert, dass die Fische ihre natürlichen Schwimm- und Wanderbewegungen ausführen können. Zudem werden oft Antibiotika und Chemikalien eingesetzt, um die Krankheiten unter Kontrolle zu halten, was wiederum die Umwelt belastet. Der Transport zu den Schlachthöfen ist ebenfalls mit hohem Stress verbunden. Auch bei der Schlachtung gibt es oft keine ausreichende Betäubung, sodass Fische bei vollem Bewusstsein ersticken oder aufgeschnitten werden.
Quellen:
- Albert Schweitzer Stiftung, Das Leid der Fische in der Aquakultur, 2024
- PETA Deutschland, Fische: Leidenschaftlich ignoriert, 2024
- Deutscher Tierschutzbund, Tierleid in der Fischzucht, 2024
- Greenpeace, Fischerei: Leid in der Tiefe, 2024
Schafe
In der Schafhaltung, auch in Deutschland, ist die Gewinnung von Wolle und Fleisch mit erheblichem Leid verbunden. Anders als das weit verbreitete Bild von friedlich grasenden Schafen suggeriert, sind die Tiere auch hier Teil eines Wirtschaftssystems, das ihre Bedürfnisse ignoriert.
Schafe wurden von Natur aus so gezüchtet, dass sie ihre Wolle nicht mehr von selbst verlieren, sondern sie kontinuierlich nachwächst. Dieser Zustand erfordert eine regelmäßige Schur, was unter den richtigen Bedingungen für das Tier nicht schmerzhaft sein muss. Jedoch werden in der kommerziellen Tierhaltung die Scherer oft nach der Menge bezahlt, was zu einem rücksichtslosen und schnellen Scheren führt. Dabei kommt es häufig zu Schnittwunden, die nicht behandelt werden und sich entzünden können. Die Schafe sind diesem Stress und den Schmerzen hilflos ausgeliefert.
In der Mast werden Lämmer in Deutschland oft nach wenigen Monaten geschlachtet, obwohl ihre natürliche Lebenserwartung bis zu 20 Jahre betragen kann. Sie werden auf schnellstmögliches Wachstum gezüchtet und verladen und zum Schlachthof transportiert, was für die Tiere mit Angst und Stress verbunden ist.
Quellen:
- Deutscher Tierschutzbund, Lämmer- und Schafhaltung, 2024
- PETA Deutschland, Wolle – Das unbekannte Leiden der Schafe, 2024
- VIER PFOTEN, Wolle – Wie Schafe leiden, 2024
Kaninchen
Kaninchen sind in der Industrie auf vielfältige Weise betroffen, von der Fleischproduktion über die Pelzgewinnung bis hin zu Tierversuchen. In der Fleischproduktion werden Kaninchen in Deutschland oft in winzigen Käfigen oder Buchten gehalten. Sie haben dort kaum Platz, um sich aufzurichten oder zu hoppeln, was für sie als bewegungsfreudige Tiere essenziell wäre. Die Haltung auf Gitterböden ohne Einstreu verursacht schmerzhafte Wunden an den Pfoten. Kaninchen sind zudem soziale Tiere, aber in der Massenhaltung leiden sie oft unter der Einzelhaft oder dem Fehlen von Rückzugsorten. Sie werden in der Regel nach wenigen Monaten geschlachtet, obwohl ihre natürliche Lebenserwartung bis zu 10 Jahre oder mehr betragen kann.
Die Pelzproduktion, die in Deutschland kaum noch stattfindet, ist in anderen Ländern weiterhin verbreitet. In China, dem größten Produzenten von Kaninchenfell, werden Tiere unter grausamen Bedingungen gehalten und oft bei lebendigem Leibe gehäutet. Eine Besonderheit ist die Gewinnung von Angorawolle, bei der Angorakaninchen mehrmals im Jahr mit schmerzhaften Methoden gerupft werden, was zu Verletzungen und enormem Stress führt.
Auch in der Forschung werden Kaninchen missbraucht. Obwohl einige Tests, wie der Pyrogen-Test zur Untersuchung von Fieberreaktionen, inzwischen EU-weit aus dem Arzneibuch gestrichen werden, kommen Kaninchen weiterhin in Tierversuchen zum Einsatz. Sie werden zur Produktion von Antikörpern und in der Tumorforschung verwendet, wo sie oft unter qualvollen Bedingungen leiden, bevor sie getötet werden.
Quellen:
- Albert Schweitzer Stiftung, Kaninchen, 2024
- PETA Deutschland, Kaninchenfleisch: Millionen Tiere leiden in der deutschen Mast, 2021
- Deutscher Tierschutzbund, Tiere leiden für Angorawolle, 2025
- Ärzte gegen Tierversuche, Pyrogentest – 6.000 Kaninchen pro Jahr gerettet, 2024
Pelz
Die Tiere in der Pelzindustrie leiden unter qualvollen Bedingungen, die darauf abzielen, ihren Pelz zu gewinnen, ohne Rücksicht auf ihr Wohlbefinden. In Pelzfarmen werden Tiere wie Füchse, Nerze und Marderhunde in winzigen, kahlen Drahtkäfigen gehalten, die ihren natürlichen Bedürfnissen in keiner Weise entsprechen. In diesen engen Behausungen können die Wildtiere ihre natürlichen Verhaltensweisen wie Jagen, Graben oder Klettern nicht ausleben. Dies führt zu schweren Verhaltensstörungen, einschließlich Stereotypien wie endlosem Hin- und Herlaufen, Selbstverletzungen und in einigen Fällen sogar Kannibalismus.
Die Tötungsmethoden sind brutal und oft nicht effektiv, da die Unversehrtheit des Pelzes im Vordergrund steht. Methoden wie die Vergasung in überfüllten Kisten, Stromschläge mit Sonden, die in After und Maul eingeführt werden, oder das Erschlagen sind weit verbreitet. Berichte zeigen, dass viele Tiere nicht sofort sterben, sondern noch am Leben sind, wenn sie gehäutet werden. Die Fallenjagd, die in Ländern wie den USA und Kanada praktiziert wird, ist ebenfalls grausam: Tiere geraten in Tellereisen oder Schlingen, die ihnen Gliedmaßen abquetschen oder sie verletzen, und leiden oft tagelang, bevor sie verbluten, erfrieren oder von den Jägern getötet werden.
Trotz strengerer Vorschriften und Verbote in einigen Ländern, darunter Deutschland, besteht die weltweite Pelzindustrie fort, und viele der in Europa verkauften Pelzprodukte stammen aus Ländern mit geringeren Tierschutzstandards.
Quellen:
- VIER PFOTEN, Pelztiere: Leiden für die Mode, 2024
- PETA Deutschland, Pelz ist Tierquälerei: Unzählige Tiere werden lebendig gehäutet, 2024
- Deutscher Tierschutzbund, Grausame Bedingungen in Pelzfarmen Millionen Tiere leiden und sterben für Pelz, 2023
Labor/Tierexperimente
Der Einsatz von Tieren in Laboren und Tierversuchen ist eine weitere Form der Nutzung, die aus Tierschutzsicht ethische Probleme aufwirft. Weltweit leiden Millionen von Tieren in Versuchsanstalten für die Wissenschaft, oft unter extremen Bedingungen. Die häufigsten Arten in Laboren sind Mäuse und Ratten, gefolgt von Fischen, Kaninchen, Meerschweinchen, Hunden, Katzen und Primaten.
Die Haltungsbedingungen sind oft karg und beschränken die Tiere in ihren natürlichen Bedürfnissen. Sie werden in kleinen Käfigen gehalten, ohne Beschäftigung oder Sozialkontakte. Die Versuchstiere werden Krankheiten und Schmerzen ausgesetzt, die oft mit menschlichen Krankheiten vergleichbar sind. Sie leiden unter Tumoren, Entzündungen und anderen Leiden, die im Rahmen der Experimente absichtlich herbeigeführt werden.
Einige der grausamsten Versuche sind die Toxizitätstests, bei denen Tiere Chemikalien ausgesetzt werden, um die Dosis zu bestimmen, die tödlich ist oder schwere Schäden verursacht. Auch in der psychologischen Forschung werden Tiere oft isoliert oder psychischem Stress ausgesetzt, um menschliche Verhaltensstörungen zu simulieren. Die 3R-Prinzipien – Reduce, Replace, Refine (Verringern, Ersetzen, Verbessern) – sollen das Leiden zwar minimieren, doch nach Ansicht von Tierschutzorganisationen ist dies oft nicht ausreichend, um die grundsätzliche ethische Problematik zu lösen. Viele der Tiere sterben während der Versuche oder werden am Ende getötet.
Quellen:
- Deutscher Tierschutzbund, Tierversuche, 2024
- Ärzte gegen Tierversuche, Tierversuche, 2024
- PETA Deutschland, Tierversuche, 2024
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